auf der kleinen Bannwaldrunde zum Wilden See...mit spannenden Geschichten, interessanten Informationen, einer Prise Humor und reichlich Gesprächen... es hat Spass gemacht und ist jederzeit zu empfehlen: Die Veranstaltung im Jahresprogramm heißt: "Zu Gast bei Nationalpark-Partnern"
- es war Frühjahrswanderwoche 2023
- Die Highlight-Wanderwoche 2023
Die Rosengartengäste samt Wanderkoch machten sich auf; mit dem Linienbus zum Ruhestein. Dort trafen wir Martin Rimmler, einen Mitarbeiter des Nationalparks, und mit diesem waren wir fast drei Stunden unterwegs
...unser Linienbus, der NLP 200 von Baiersbronn zum Ruhestein (von Mai bis Oktober und am Wochenende immer stündlich - Supersache (...und der Wanderkoch muss ja nicht anfügen, dass das Busunternehmen Klumpp heißt ;-)
zu Beginn der Tour mit Nationalpark Mitarbeiter Martin Rimmler gab es eine Einführung in Struktur, Geografie und Artenvielfalt im und am Nationalpark. Das Gebäude im Hintergrund ist übrigens die Villa Klumpp....
das Nationalparkzentrum Ruhestein sieht gut eingefügt in die Landschaft aus. Trotz der Größe wirkt es durch den "riegelartigen" Bau nicht wuchtig und aufdringlich. Tatsächlich sollen die länglichen Riegel einen Sturmwurf in einer Waldfläche symbolisieren. Im Gebäude bemerkt man das nicht, aber oben vom Skihang ist die Intention schon zu erkennen...
...juhu, der Bärwurz wächst schon, eines der aromatischsten Wildkräuter in der Region. Wir haben es probiert, schmeckt nach Sellerie, Petersilie, Maggikraut...einfach intensiv und lecker!
...am Anfang ein kleiner Anstieg am Ruhestein-Skihang...jedoch, wer weit gucken will, muss klettern!
Für manchen Besucher sind die abgestorbenen Baumskelette erschreckend, aber mit den Erklärungen der Ranger, mit den Beispielen der Artenvielfalt, kommt dann doch auch Verständnis auf, für die Totholz-Szenerie...
so fällen die Mitarbeiter des Nationalparks Bäume aus Verkehrssicherungsgründen am Wegesrand. Zum einen bleiben die Stämme im Wald und werden nicht verkauft, sondern zersetzen sich wieder als Dünger für künftige Waldgenerationen. Und der Zickzack-Sägeschnitt sorgt für eine größere Oberfläche, so dass Feuchtigkeit, Pilze etc., die den Baum schneller zersetzen und von allem ist kein glatter Sägeschnitt zu sehen und so wird das menschliche Tun kaschiert... es ist ja "wilde" Natur und das Motto im Nationalpark lautet: "Natur, Natur sein lassen!"
Das ist optimal erfüllte Verkehrssicherungspflicht, so wie es sich gehört! Die verdorrten Baustämme am Wegesrand fachgerecht gefällt....
am Rande der Grinden: Latschenkiefer, alte Bergheiden... eine Kulturlandschaft vor Jahrhunderten von Menschen geschaffen und heute noch besonders.
Diese marterpfahlähnlichen Totholzstämme, grau und mahnend ...für manch einen erschreckend für andere einfach Natur. Oft erklärungsbedürftig, denn sie sind zwar kahl und grau und nicht grüne und Nadeln tragend, aber nichts desto weniger wichtig im Kreislauf der Natur...
...da fällt dem Wanderkoch jetzt ect nichts zu ein, sieht halt einfach hübsch aus die Farbenkombi mit dem blauen Himmel und den weißen Wolken....
....Waldkiefer oder Föhre groß, links und kelienre Fichten udn Latschkiefern prägen den Grindenschwarzwald.... hier fühlt sich das Auerhuhn wohl, aber nur, wenn es zusätzlich noch jede Menge Heidelbeersträucher gibt. Aber diese dürfen dann wieder nicht zu hoch sein, sonst kann die Henne nicht drüber weg gucken, ach es ist schon heikel mit den Biotop-Anforderung des Auerhuhns...
die Strukturvielfalt ist schon beeindruckend; es ist halt nun kein Forst mehr, dessen Ziel und Nutzen in der Holzgewinnung liegt, sondern das Prinzip "Natur, Natur sein lassen" bringt faszinierende Dynamik in die Waldentwicklung....
man sieht, warum dies als Flachwurzler bezeichnet wird...die Wurzeln sind wie Teller und gehen nicht tief in die Erde...deshalb haben Fichten als Flachwurzler auch so schnell ein Wasserproblem bei lang anhaltender Dürre. Im Gegsatz zu andern Baumarten, die tiefer wurzeln könne, sogenannte Pfahl- oder Herzwurzler (Tanne, Buche, Kiefer u.v.m.)
einn umgestürzter Stamm wird durch Baumpilze zersetzt und wieder zu Humus, so bleiben die Nährstoffe dem Naturkreislauf erhalten und für die nächste Waldgeneration wirkt der sich langsam zersetzende Stamm wie ein Düngstäbchen, der nach und nach seine Schätze freigibt.
...ach ja, immer wieder die Baumskulpturen des Wanderkochs.... genaues Hinschauen lohnt immer, draußen in der Natur!
mit einem kundigen Mitabreiter des Nationalparks unterwegs zu sein ist immer bereichernd und erfrischend...
...wohl einer der schönsten Ausblicke im Nationalapark. Über den Wildsee ins ruhige Schönmünztal, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen..... ach ja...und Rothirsch und Auerhahn und Luchs und Sperlingskauz und Dreizehenspecht und Kreuzotter und und und....
Euting - Grabstätte am Wildseeblick...am Geburtstag des Professors gibt es einen Gratismokka nach arabischem Rezept....
die Birke kämpft, spannend anzuschauen mit diesem Wachstums-Knick im dicken Stamm, sieht aus wie ein Sitz mit Rückenlehne für müde Wanderer....
holzzersetzende Baum-Pilze findet man im Nationalpark aufgrund des Totholzaufkommens sehr viele....hier an einem Birkenstamm ein Birkenporling. Im übrigen einer der beiden Pilze, welche der berühmte Ötzi, die Gletscher-Mumie, im Rucksack hatte. Den Zunderschwamm um Feuer zu machen und eben den Birkenporling aufgrund seiner antibiotischen Wirkung, also als Medizin.
Rinde platzt vom Stamm, ein "Totholzbaum" macht sich bereit, Heimat zu werden für Pilz, Flechte und Insekten.....so voller Leben....und wir gehen in den Baumarkt und kaufen für teuer Geld ein Insektenhotel !!!....
viel grün auf dem Boden, in der Fläche, sehr abwechslungsreich das Ganze...es ist schon ein besonders Stück Natur, dieser Nationalpark
...Keine Nationalparkwanderung kommt ohne Borkenkäfer aus...immer Thema, immer spannend, immer präsent...zumindest in den Köpfen der Menschen.
in Tier, welches sein Haus selber baut und mit sich rumträgt.... Esist zwar "nur" eine Schnecke, aber so was von speziell !!
Nationalpark-Mitarbeiter Martin Rimmler: es gab viel spannende Information, staunenswerte Geschichten über die Fähigkeit von Pflanzen und Tieren und einen Einblick in Ziel, Absichten und Aufgaben eines Nationalparks und seiner Mitarbeiter... es hat wirklich richtig Spass gemacht, war kurzweilig und äußerst informativ...wir alle haben viel gelernt!
das ist Bohrmehl von Ameisen, die einen schon abgestorbenen Stamm als neues Nest nutzen und entsprechend ihren Beürfnissen, Gänge und Kammern bohren, sägen, fräsen...
Blick über Seebach ins Rheintal vom Metaweg aus... das ist das kurze Stück vom Ruhestein zur Darmstädter Hütte
die Hornisgrinde und unten das Mummelseehotel vom Metaweg aus gesehen, das ist der Wanderweg vom Ruhestein zur Darmstädter Hütte.
Flechten - Landschaft - es sind kleine Welten, die es da zu bestaunen gibt. Der genießende Besucher benötigt hierzu im Grunde nur einen Bilderrahmen, aber ohne Bild und diesen Rahmen legt er über die Szenerie: an einem abgestorbenen Baumstumpf, am Rand einer Pfütze, auf einem Sandstein, zwischen den Ästen der Bäume - die Möglichkeiten der Begegnung sind unzählig....
hat der Wanderkoch es schon erwähnt? wenn ja, dann immer wieder verblüffend, dass es über 380 verschiedene Arten von Moosen im Nationalpark gibt...