Nun ja, wir machen das Beste daraus. Wandern zum Beispiel! Dass man im Januar mit Wanderschuhen und nicht mit Schneeschuhen am Lotharpfad über den Grindenschwarzwald gehen kann, hat auch was. Und so war der Wanderkoch in den ersten Wochen des Jahres mit seinen Gäste auch überall unterwegs: auf der Höhe an der Schwarwaldhochstraße, in Freudenstadt zur Großvatertanne, im Friedrichstal um die Gartenschauplätze zu besuchen und, und, und...
also, liebe Leser, es war ein bisschen kalt, es gab ein bisschen Schnee, es gab Sonne, aber auch ungemütliche Tage mit sehr wechselnden Wetterverhältnissen.
Letztens bei einem Gespräch unter Einheimischen kam Nostalgie auf, wisst Ihr noch, damals in unserer Jugend, da haben wir im November die Dauerkarte für den Stöckerkopflift gekauft und sind Ski gefahren bis Anfang März, einen Meter Schnee gab es damals, immer nach den Hausaufgaben an den Lift ins Sankenbachtal und skifahren.... und heute?
..zu Beginn, was zum Winter dazugehört: Schnee, zwar nicht so viel, aber immerhin weiß. In Grunde perfekt, denn bei mehr Schnee wären viele Wanderwege gar nicht begehbar und so stand in diesem Winter dem puren Wandervergnügen nichts im Wege.... außer manchmal ein paar Waldarbeiter beim Fällen der Fichten und Tannen..
doch ein wenig in Weiß gepudert: der Stöckerkopf, einstmals einer der besten Skihänge des Nordschwarzwaldes
wenn es viel Schnee gegeben hätte, dann wäre sämtlicher Farn zu Boden gedrückt, aber so ist es ein filigraner Hingucker geworden. Auch wenig Schnee hat seine Reize....
...wenn die Tafel nicht wäre, der unaufmerksame Wanderer würde einfach vorbeigehen an einer der größten, wenn nicht der größten Weißtanne des gesamten Schwarzwaldes. Imposant so ein Bäumchen, mit fast 50 Meter Höhe und einem Durchmesser von 1,60, was einem Umfang in Brusthöhe von 5,45 entspricht und für Fachleute, das sind dann über 35 Festmeter Holz.
..der Fußpfad am Baldenhofer Graben in Freudenstadt ist wie das Eintauchen in eine andere Welt, voller Flechten, moosbehangene Bäume, ein verwunschener Pfad - fast schon "dschungelartig"
..im Januar durch die Feuchtigkeit sehen die Moose so strahlend, so vital und lebendig aus - herrlich anzuschauen, aber natürlich nur, wenn kein Schnee drauf liegt ;-)
...die Natur schläft auch im Januar nicht und grünt und wächst und sprießt und ....bietet wunderbare Fotomotive!
die Bartflechte - oder besser eine der Bartflechtenarten. Die Lieblingsflechte des Wanderkochs, denn damit kann er bei den Wandergästen immer angeben mit der guten Luft, die uns doch umgibt. Mit Flechtenkartierungen kann man nämlich die Luftverunreinigungen bestimmen und die Bartflechte, ja die benötigt richtig gute Luft.
also Flechten zu bestimmen ist echt eine Wissenschaft: Rotkopfflechte, rotfrüchtige Säulenflechte, rotköpfige Becherflechte,Scharlach-Becherflechte - aber egal, sieht einfach faszinierend aus und ist ein dankbares Fotomotiv im Winter, wo hat man den sonst rote Punkte, draußen in der Natur....

...man muss schon genau hinsehen, aber ganz hinten am Horizont, nach dem grünen Wald und aus dem Nebel herausragend sieht der Betrachter die Alpen, fast 200 km entfernt.... das sind schon besondere Tage, an denen dies möglich ist.
Inversionswetterlage, der Wanderkoch mit seinen Gästen oben auf 1000 Meter ü.d.M. am Lotharpfad und drunten im Tal, in der Rheinebene gibt es die Nebelsuppe und wesentlich tiefere Temperaturen....

es ist ein Gefühl der Losgelöstheit, ein wenig so, wie wenn man aus dem Flugzeug auf die drunter liegenden Wolken schaut. Und diese "Nebelsuppe" sieht so kompakt aus, so als könne man drüber surfen zu den Inseln auf der anderen Seite mitten im Meer....
...gerade aus dem Schatten ins Sonnenlicht gerückt und noch funkeln die Eiskristalle... bis sie nach fünf Minuten als Wassertropfen am Stängel entlang zu Boden fließen und dort versickern..
...ganz ehrlich, der Wanderkoch versuchte diese Ansicht fotografisch festzuhalten, aber das Bild im Herzen, welches die Stimmung vor Ort ganz anders aufnehmen konnte, toppt alles und manche Dinge lassen sich nicht so fotografieren, wie das tiefe Empfinden noch nach Jahren in der Erinnerung an diesen Moment...
...der Grindenschwarzwald an der "Schwarzen Lache" zwischen Lotharpfad und Zuflucht direkt am Westweg. Grinden = baumfreie Fläche, die früher Weidegebiet für Viehherden der Talbewohner waren. Vergleichbar mit den Almen in den Alpen... von ehemals 2000 Hektar Weidegrund sind nach Aufgabe der Nutzung heute noch ca. 200 Hektar übrig, den Rest hat der Wald sich zurückgeholt.
Spechtpfad und Lotharpfad beginnen beide an derselben Stelle am Lotharparkplatz, direkt an der Schwarzwaldhochstraße und treffen sich am Übergang zum Panoramaweg/Westweg nochmals...
...seit Mai 2024 ist er begehbar, der Spechtpfad. Und dass der Wanderkoch im Janaur 2025 mit den Gäste drüber gehen konnte, ist der Klimaerwärmung geschuldet, denn früher in der Kindheit des Wanderkochs lag hier im Winter der Schnee mit bis zu 2 Meter Höhe.
am neuerbauten Spechtpfad der Blick ins Rheintal, wie eine Insel wirkt der von Nebel umhüllte Bergrücken und als wenn man "über die Wolken" rüberlaufen könnte, so kompakt die weiße Fläche.
wie Marterpfähle schauen sie aus, die Weißtannenstämme vom Sturm umgebrochen und ihrer Rinde abhanden gekommen. Da sie direkt am Rande des Bohlenweges am Spechtpfad stehen, wurde Äste und der dünnere Kronenbereich abgesägt, so dass niemendem etwas auf den Kopf fällt... außer den Himmel natürlich, den darf man nicht außer Betracht lassen, wenn der einem auf den Kopf fällt ?!....
Die Bildergalerie ist immer nur ein Ausschnitt der Erlebnisse, denn der Eindrücke, Bilder, Geschichten, Wetterkapriolen gibt es natürlich viel mehr.....