Hatte er sich doch aufgemacht den Sonnenaufgang an der Hornisgrinde zu erleben, was bedeutete, dass vier Uhr aufstehen angesagt war! Und wer denn Wanderkoch kennt, der weiß, dass das nun überhaupt keine Uhrzeit für ihn ist und richtig, richtig Überwindung kostet... Nun denn gesagt, getan und die Bilder weiter unten geben Zeugnis davon. Und morgens um fünf Uhr alleine am Berg den Tag erwachen sehen, hören, spüren.... das hat schon was, gewisssermaßen waldbaden in Reinform! Der Fotoapparat war mit dabei, aber irgendwie lenkt so ein "Gerät" auch ab und so hatte der Wanderkoch ein paar Stunden den Fotoapparat in der Hand und aber auch einige Zeit die Kamera im Rucksack, um die Sinne ganz bei der Natur zu haben und eben nicht durch den Sucher nur die Welt zu sehen. Circa 20 Kilometer Wegstrecke galt es zu bewältigen, über wunderbare Fußpfade auf der sogenannten langen Grinde vom Mummelsee bis nach Schönmünzach am Schurmsee vorbei. In der ersten Wanderstunde kreisen die Gedanken noch um die alltäglichen Probleme, in der zweiten dann schon ziemlich nah dran an der Naturstille und nach fast sechs Stunden ohne einem Menschen zu begegnen...das sind schon wunderbare Momente, die der Wanderkoch nicht missen mag; ein paar Eindrücke der Wandertour geben die nachfolgenden Bilder wieder.
- Die Juli-Wanderwoche, eine besondere Woche
- November - Wanderwoche 2023
Nicht oft, aber einmal pro Jahr, macht sich der Wanderkoch auf, einen ganzen Tag alleine im Wald zu verbringen. So auch dieses Jahr als Geburtstagswunsch... das ist zwar schon über zwei Monat her, aber trotzdem mag der Wanderkoch über diese außerordentliche Tour berichten.

...bevor die Sonne aufgeht.... es gibt auch zu Tagesbeginn die sogenannte "Blaue Stunde" mit wunderbarem Licht und ganz eigener Stimmung. Die dunkle Nacht ist vorbei und das blaue Lichtspektrum dominiert bis zum Sonnenaufgang, bis dann die Lichtverhältnisse ausgeglichener werden.

wenn der Tag erwacht, allein auf dem Berg, umgeben von großartiger Natur - das hat schon was!

das Licht am Morgen lässt alles ganz anders aussehen - fast schon surreal...

Jetzt ist er da, der Tag und 20 Kilometer Wegstrecke liegen vor dem Wanderkoch.

...der schwäbisch-badische Grenzweg...früher wichtig, heute ein Relikt vergangener Kämpfe...

auf solchen Pfaden unterwegs....kilometerweit

wie Marterpfähle sehen sie aus, die abgestorbenen Fichten mit Ihren Aststümpfen und dann noch in der Morgensonne vor blauem Himmel....grüne Bäume kann jeder! Wobei, wenn man sich im Moment so in den Wäldern Deutschland umschaut, da gibt es durch die trockenen Sommer sterbende Bäume wie selten zuvor.

...bei diesem Motiv denkt der Wanderkoch seit jahren immer schon an Western und "Hände hoch"...seit bestimmt 15 Jahren bewacht dieser Baum den Wegesrand fast unveränndert. Ja auch Verwitterung kann dauern...

Blatt - Sonne - Moos

der samtig sanft bräunliche Kiefernzapfen strahlt Wärme und Freundlichkeit aus. Grün und Braun sidn halt die dominierenden Farben in den Wäldern....

die Heidelbeeren blühen auf 1000 Meter Meereshöhe viel später als im Tal, immerhin, es ist zur Zeit der Aufenahme bereits Anfang Juni

das Kleine, das Winzige...ja die Schönheit der Natur ist oft erst im Detail zu bestaunen...

mal Freifläche mal lockerer Baumbestand..es ist ein zauberhafter verschlungener Waldpfad.

aus dem Schatten der Blick ins lichte Tal...der Betrachter ahnt die klimaregulierende Funktion des Waldes...schattenspendend, Feuchtigkeit bindend und der Wind wird auch gebremst, so dass der Boden nicht so schnell austrocknet.

wie eine Narbe, die nicht gut verheilt ist, sieht dieses Stammstück einer Fichte aus...

Latschkieferzapfen mit Blüte

also, Flechtenbestimmung ist kein ganz einfaches Handwerk, insofern ist der Wanderkoch auch kein ausgewiesener Spezialist....sieht aus wie rotfrüchtige Säulenflechte, Becherflechte, Scharlachflechte bei fast 500 verschiedenen Arten kann man schon mal durcheinander kommen.....aber egal, sieht einfach klasse aus. Das ist mal ein echter Farbtupfer in der Landschaft, zwar klein, doch ziemlich krasses Rot.

die Baumsilouetten machen den Reiz dieses Bildes aus. Und die schmale Fichte in der linken Bildmitte ist besonders, haben doch die Fichten bei uns sonst meist sehr ausladende Äste. Gerade gegen Schneebruch und Windanfälligkeit ist ein schmales Wachstum der Äste sehr hilfreich.

der allererste Beginn: ein Nadelbüschel kommt aus dem Boden und schiebt am Ende noch die Samenhülle heruas, die sich spätestens einen Tag später aufgrund der Ausdehnung der Nadeln von der Spitze lösen wird.... und wenn wir in 300 Jahren wiederkommen, dann steht an dieser Stelle vielleicht, gewachsen aus diesem mickrigen Büschel, eine Weißtanne mit 50 Meter Höhe und fünf Meter Brustumfang....

Stillleben...schön dass der Wanderkoch einen Klappbildschirm hat. Dann muß er bei solchen Aufnahmen nicht so weit in die Knie gehen ;-)

Der Schurmseeblick: über den See in Richtung Schönmünzach. Der See ist von Schönmünzach aus und nur mit einem steilen Anstieg zu erreichen; deswegen kennen ihn auch viele Rosengartengäste (noch) nicht.

Ausblicke, Wasser - Naturstille mit Windesrauschen und Vogelgezwitscher - heutzutage nennt man das Waldbaden....

in der Karwand liegt viel Totholz....

womöglich der idyllischste und am ruhigsten gelegene Karsee der Region; selten trifft man Menschen hier oben.

die schwarzen Augen des Nordschwarzwaldes werden sie auch genannt, die Karseen der Region; bewimpert durch die umstehende Bäume mit einer mal dunkelschwarz, mal blau schimmernden Iris und bis auf den Mummelsee = Rummelsee auch alle idyllisch ruhig gelegen.

Blätter auf dem Schurmsee schwimmend.

Sonnentau...Fleischfresser bedeutet: die hellen Punkte am Ende der Tentakel ist "Klebstoff", von dem sich Insekten nicht mehr lösen können, wenn sie ihn berührt haben. Nicht nur Menschen haben Klebstoff-Fallen! Die Tentakel schließen sich dann über dem Insektenkörper und die Fliege, Käfer, Ameise wird verspeist....

adrette Blüte der Moosbeere; findet man nur in Mooren bzw. moorigen Flächen meist auf Torfmoosen wachsend. Die Beere bildet keinen Strauch wie Heidel- oder Rauschbeere, sondern fadenartige Ausläufer, die bis zu 1 Meter lang werden und sich nur wenige Zentimeter über das Torfmoos erheben.

dieser Sonnentau ist doch ein echter Hingucker: Farbe, Wachstum, Form, Lebensweise - an dieser Pfanze ist alles spannend!

Schachtelhalm mit Wasserperlen, die durch "Guttation" entstehen...hier bemüht der Wanderkoch mal Wikipedia: Hydathoden oder Wasserspalten sind eine spezielle Form wasserabscheidender, aus Gruppen kleiner chlorophyllfreier Zellgruppen bestehender Drüsen, die bei zahlreichen Pflanzen (meist Bedecktsamer) vorkommen. Durch sie kann auch bei sehr hoher Luftfeuchte Wasser aktiv oder passiv ausgeschieden werden. Eine derartige Wasserabscheidung durch lebende Zellen unter Energieaufwand bezeichnet man als Guttation.

Bei solch schöner Thymianblüte lacht das Herz des Wanderkochs besonders.....er riecht quasi durch das Bild die ätherischen Öle des Thymians. Manche sagen auch Feldthymian, Quendel oder Sandthymian... bei insgesamt 350 verschiedenen Thyimanarten ist die Begriffzuordnung zu den Pflanzen auch regional sehr unterschiedlich.

das einzige Hochkantbild, sprengt zwar die Bildergalerie, ist dennoch Wert gezeigt zu werden....