Die Bilder dieser Woche sind alle von Frau Liborius fotografiert worden - der Wanderkoch traut sich ob der schönen Aufnahmen gar nicht mehr selbst zu, die Kamera in die Hand zu nehmen (mehr von Frau Liborius: https://www.facebook.com/kerliham/ . Und dieses Mal hat Frau Liborius es dem Wanderkoch auch richtig schwer gemacht, denn sie hat ihm in einer Cloud Ihre gesamte "Urlaubs-Ausbeute" zur Verfügung gestellt.... und nun durfte/ musste er auswählen... am liebsten hätte er alle Bilder gezeigt, doch die Auswahl ist noch groß genug, seht selbst diese wunderschönen Bilder (auf das erste Bild klicken, dann öffnet sich die Galerie):
Nun ja, Ende Januar, sollte man meinen, gibt es Schnee im Schwarzwald. Und als die Gäste sonntags anreisten: da war alles grün und nass. Und dann kam der Winter doch noch: eineinhalb Tage lang aber nur, bevor am Freitag zur Abschlusswanderung wieder alles "grün"war. Wir wanderten zum Holzweg und nach Mitteltal, waren mit dem Ranger des Nationalparks im geliebten Tonbachtal unterwegs und einmal hatten wir richtig Schnee in Freudenstadt auf dem Weg über den Kienberg. Zum Abschluss gab es noch eine neue Tour auf dem Mittelweg von Igelsberg zur Eichboschhütte und nach Röt zu den lieben Freunden von der Sonne.
...im Januar übriggeblieben vom letzten Herbst: braunes Buchenblatt samt Samenhülle und die fehlende Buchecker wurde womöglich längstens vom Eichhörnchen gefuttert.
...wir waren am Kohlenmeiler: Buchenholz zu Holzkohle, Kohle zu Wärme und Behaglichkeit... der Mensch nutzt die Natur und die Natur nützt dem Menschen... bleibt zu hoffen, dass er sie nicht ausnützt und übernutzt.
am Tonbach ein Wasserrad: wie der Mensch die Natur und die Elemente nutzt.... mit Kraft zu Energie und Antrieb.
...das ist kein Adventskranz ohne Kerzen! Nein, das ist ein Zweig aus dem Gipfelbereich einer Weißtanne. Zu sehen sind die Spindeln der Zapfen, welche übriggeblieben sind. Denn an und um die Spindel waren ursprünglich die Zapfenschuppen mit den Samen gewachsen, die sich bei der Weißtanne immer am Baum entblättern, so dass auf dem Boden so gut wie nie Tannenzapfen zu finden sind, sondern in der Regel fast immer Fichtenzapfen!
So oder so ähnlich geht "Herdentrieb" - bei kühlen Temperaturen sucht man die wärmende Nähe. Wer kennt nicht die Bilder der Pinguine in der Arktis! Dies war am Anfang der Wandertour im schönen Tonbachtal....
... ganz ehrlich: Wildgehege - nicht freie Natur. Trotzdem beeindruckend, Rothirsche sind die in Deutschland größten frei lebenden Wildtiere und können bis zu 200 kg schwer werden.....
...der Wanderkoch, todesmutig im Einsatz, um seinen Gästen weißen Schaum aus dem Bachlauf zu bergen....
Schaum aus dem Bachlauf. Entstanden durch Huminsäuren aus den Hochmooren, welche durch Niederschlag überlaufen und als Bäche zu Tal fließen. Dabei fällt das Moorwasser von Stein zu Stein nach unten, wird aufgewirbelt und es wird Luft "eingearbeitet" - ganz so, wie beim Cappucino oder dem Weizenbier, also Eiweiße, Proteine werden aus- bzw. mechanisch aufgeschlagen.
...so sollte die Winterwanderwoche im Gedächtnis bleiben: die einsame Spur im Schnee, das sanfte Knirschen unter den Schuhen und die andächtige Verbeugung aller schneebedeckten Äste und Zweige rechts und links des wandernden Rosengarten-Gastes.
Auf dem Kienberg in Freudenstadt: nach der Einkehr in der Lauterbadhütte gibt es das Dessert in Form von Sonnenstrahlen, blauem Himmel und einer überzuckerten Winterlandschaft.
Der Schnee im Winter sorgt für sanfte Farbverläufe, elegante Übergänge von blau zu grau zu weiß in allen Schattierungen und die "harten" Farben werden gemildert - harmonisch eben!
...heute ein Sinnspruch begegnet: "Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen" - Pearl S. Buck
...alter Grenzstein: schade dass diese Relikte aus längst vergangener Zeit heute nicht mehr benötigt und leider kaum noch beachtet werden... in Zeiten von Globalisierung, GPS-Daten und digitaler Welt....
Becherflechte - Flechten sind symbiotische Lebensgemeinschaften von Pilzen und Grünalgen/ Bakterien. D.h. was der eine nicht kann, vermag der andere und da ist es für beide Lebewesen von Vorteil, ein Joint Venture einzugehen. Und richtig gut aussehen tut das Ganze auch noch - wenn man es natürlich entsprechend mit der Kamera einzufangen weiß!
Das ist Kunst! Oder nicht? ...aber irgendwie schon; tatsächlich handelt es sich um ein Stück Baumrinde einer Fichte, welche vom Borkenkäfer befallen wurde. Das Bild zeigt die Innenseite der Rinde zwischen Stamm und Borke und der Käfer frißt seine Gänge in das weiche Kambium, den Bast, in welchem die Saft- bzw. Zuckerströme fließen, von denen sich die Käfer und Larven ernähren. Durch das kunstartige Bild, welches durch das Fraßbild entsteht, entstand der Name des Borkenkäfers: "Der Buchdrucker" - "ips typographus" auf Schlau.
Die Natur wirkt auf den Betrachter mit all der ihr innewohnenden Stille und Schönheit: ...folgt die Welt nicht einer bestimmten Ordnung und scheint nicht genau dieser Weltenrhythmus vielerorts durcheinander geraten zu sein. Und diese, wenn man so will "höhere Ordnung", ist sie nicht Ziel und verspricht Harmonie und kann nur erwachsen aus und im wertschätzenden Miteinander von Mensch und Natur....
Der Wanderkoch hat dieses Mal auch eine Buchempfehlung: Albert Kitzler - Vom Glück des Wanderns - eine philosophische Wegbegleitung. Zitat: "Die innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die sich beim Wandern einstellt, weckt die Freude am Leben und kräftigt Körper und Seele. Wir kommen in unsere Mitte, reinigen unser Seelenleben und bauen an unserer "inneren Burg". Diese innere Burg ist die Einheit und innere Festigkeit unserer Persönlichkeit. Sie ist Schutzwall gegen Anfeindungen des äußeren Lebens...."
.... und im Buch, das der Wanderkoch gerade liest, steht, dass Wandern und Philosophie viel gemeinsam haben: Philosophie war in der Antike gewissermaßen Seelenheilkunde und beim Wandern geschieht dasselbe: das tiefe versinken im Detail, voller Achsamkeit in Ruhe und Stille - und der Seele wird Gutes getan!
... "was der naturgemäße Zustand ist, den wir in unserem Körper und in unserer Seele herstellen sollen und der unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden durch Harmonie und Ausgeglichenheit ausmacht und damit die seelisch-körperliche Grundlage für ein glückliches Leben darstellt, das können wir von der äußeren Natur lernen. Dazu müssen wir sie verstehen. Wir verstehen sie und kommen ihr näher beim Wandern. Das macht diese Form des Naturerlebens so wichtig und hilfreich, schön und angenehm....." (Albert Kitzler)