auf der Suche nach einem neuen Wanderweg...

|   Rosengarten
...aber der Wilde See ist auch ein wahrhaft bezauberndes Bildmotiv. Spiegelungen des Ufers im Wasser, im sanften Wind sich kräuselnde Wellen und immer die Phantasie der Menschen, die Mystik und Geheimnis in die Szenerie tragen.....

Der Wanderkoch packte mal wieder seinen Rucksack für eine Erkundungstour. Oftmals stand er schon mit Gästen am Wildseeblick im Nationalpark und zeigte die neu entstandene Kernzone. Ein herrlicher Ausblick über das Wäldermeer des Schönmünztals und nur ein Weg führt hindurch.

Nun ist das ein recht langer Weg mit insgesamt fast 20 km von der Bushaltestelle Ruhestein bis nach Schönmünzach und der Weg eignet sich auch gar nicht für unsere gemütlichen Wanderwochen. Aber manchmal sind halt auch Gäste im Rosengarten, die gerne solch einen Weg gehen möchten. Nun hat der Wanderkoch bei solchen einsamen Gelegenheiten seinen Fotoapparat dabei und versucht ein paar stimmungsvolle Aufnahmen zu machen. 

Die Ausbeute folgt in der Galerie. Beim darauf klicken (linke Maustaste) auf das Bild, öffnen sich die Bilder etwas größer und der erklärende Text ist auch lesbar.

vom Wildsee nach Schönmünzach

Feuchtes Moos sieht beinahe neonfarben aus. Es gibt ja auch Leuchtmoose, die in Höhlen richtiggehend strahlen, hier jedoch am Wegesrand ist es der farbliche Kontrast zum Sandstein und der sich zersetzenden Baumwurzel, die das Bild so spannend machen.

Im Schwarzwald des Wanderkochs finden sich verschiedene Kiefernarten: Föhre oder Wald-, Latschen- und Weymouthskiefer sieht man am häufigsten in der Region. Hier oben auf 1000m begegnen dem Wanderer auf den Grindenflächen häufig die Latsche oder Bergkiefer.

Die Kernzone - der Platz an sich - der Mittelpunkt - das Highlight

....einfach schön am Ufer des Wildsees zu sitzen....

....das ist wohl der am meisten fotografierte Totholzstamm des gesamten Nationalparks Schwarzwald. Liegt er doch schon seit Jahren am Ufer des Wilden Sees und sieht aus wie die Rampe, auf der die kleinen Seegeister abends aus den Tiefen des Moorsees kriechen, um allerlei Schabernack mit den Bewohnern der Täler zu treiben.....

Farben strahlen nach einem Regenguss, der Staub der Welt ist abgewaschen und alles kommt dem Wanderkoch so rein, so frisch, so satt vor

...könnte man nicht mit viel Phantasie den schwebenden Adler in der Spitze des Farnwedels erkennen? Nein! Oder die großen Wedel rechts und links sind die Schwingen? Auch nein! Ja dann weiß ich auch nicht, warum der Adler- eben Adlerfarn heißt.

..dass der Adlerfarn in manchen Ländern gegessen wird - und natürlich auch vom Wanderkoch - soll hier nur am Rande erwähnt werden... nein, hier findet der Betrachter ein grünes Farbenspiel und zartes, feines - hundertfach gegliedertes ....

viel grün, also Leben, Wärme und Hoffnung und immer dazwischen das grau des zersetzenden Baumes, der durch sein vergehen erst wieder neues Leben möglich macht.

Borkenkäferstamm; eine Fichte vom Borkenkäfer namens "Buchdrucker" befallen, welcher sich zwischen Stamm und Rinde ausbreitet und die Rinde fällt später dann ausgetrocknet vom Stamm

...also wenn der Wanderkoch im Nationalpark unterwegs ist, dann sind die Totholzbäume, Baumpilze und der Gedanke an Zersetzung - werden und vergehen - ständig präsent.

allein die Namen kennt der Wanderkoch nicht alle

ein recht unscheinbarer Baumpilz, welcher am Geruch zu erkennen ist. Der Name ist Programm: "Fenchel-Tramete". Hier wünscht sich der Wanderkoch das riechbare Netz, denn so eine Waldwanderung, insbesondere nach einem Regenguss, ist ein "Nasenschmaus" par excellence..

....bei jeder Wanderung redet der Wanderkoch drüber: Pilze im Wald sind nicht nur zum essen da, sondern die Pilzen beherrschen eigentlich alles, was da so wächst. Und so sind es auch Pilze, die Bäume zersetzen und wenn die "weiße" Zellulose gefuttert ist, bleibt das "braune" Lignin zurück, bis der nächste Pilz vorbeikommt und auch noch dies verspeist...

Unter der Rubrik "Kleine Welten" sammelt der Wanderkoch den Blick fürs Detail, oftmals auf einem absterbenden Baumstumpf, an der Rinde eines Baumes oder auch am Boden liegend fotografiert es sich in andere Welten, die man so nicht erkennen würde.

dünne Stämmchen, fast nicht zu sehen und dann die Hüte obendrauf - da hat sich Mutter Natur mal wieder was echt schönes einfallen lassen....

...tja, ohne Wegweiser wäre auch der Wanderkoch aufgeschmissen. Außerdem ist so ein Bild zwischendurch auch ein Beleg der eigenen Wegstrecke....

Der Weg ist die Grenze der Waldbewirtschaftung links voller Unterwuchs und Mischwald und rechts kommt gleich das nächste Bild; mal schauen wie sich das nun im Nationalpark ändert.

...und das ist nun die andere Wegseite genau gegenüber: völlige Monokultur, Altersklassenwald, kein Licht fällt auf den Boden.

Der Weg im Schönmünztal, so heißt der Bach: Schönmünz, führt nur ein kurzes Stück direkt am Bach entlang - der Großteil der Wegstrecke ist dann ein Hangweg - und das ist ein bisschen schade, denn Wasser, Ufer - plätschern und glänzen ist parallel zum Wanderweg dann doch einfach attraktiver.

das wird es wohl im Nationalpark bald so nicht mehr geben: eine ebene Schnittfläche durch die Motorsäge....ab jetzt dürfen die Bäume so alt werden wie sie wollen und können natürlich. Und auch auf einer von Menschhand gesägtem Baumstumpf zeigt dann die Natur ihre ganze Dynamik und Kraft: Hier mit rotblühenden Becherflechten.

Nun noch ein Bild mit "Menschenspuren" aus der Kernzone des Nationalparks. Tatsächlich ist das untere Schönmünztal ja auch erst seit dem Jahr 2014 unter Schutz gestellt und davor gab es normale Erntemaßnahmen des staatlichen Forstamtes. Und da kommt dann auch die gerade Schnittkante her. Dem Specht wird es egal gewesen sein, Hauptsache er hat einen Spalt, eine Lücke, in der er seinen Zapfen befestigen kann. So was nennt man Spechtschmiede. Und oft sieht es um solch eine Spechtschmiede herum dann aus wie beim Fastfood-Restaurant: Das Essen aus der Verpackung reißen, essen und dann die Verpackung liegen lassen....

nun ist es mir doch einmal gelungen einen Vogel zu fotografieren, dann möchte ich ihn auch gerne zeigen. Er sitzt auf einem Fichtenzweig und es sind auch noch Kieferwedel zu sehen.

was sich auf so einem Baumstamm alles so entwickelt, wächst, gedeiht und eine ganz eigene Welt bildet.

und jeder Blick ist anders und jede Szenerie hat ihren eigenen Charme.

...unscheinbar, klein, vielleicht auch unwichtig sieht es aus, wie sich die kleinen Welten auf Steinen, Baumstümpfen, an der Baumrinde, auf dem Boden und sonstwo ansiedeln. Aber dem ist nicht so, denn das eigentliche Leben des Waldes spielt sich hauptsächlich genau da ab und auch noch 20 cm unter der Erde im Boden - da sind die meisten Individuen unterwegs, da brummt das Leben. Es muss nicht immer Fuchs, Hase, Reh und Luchs sein - nein, vor allem auch Dinge, Lebewesen, Flechten, Pilze, Mikroorganismen von denen wir nicht mal die Namen kennen, spielen mit im großen Konzert des Lebens und dirigieren und beherrschen oftmals die ganze Umgebung, den ganzen Wald....

der Weg ist das Ziel - auf dem doch recht eintönigen, breiten, geschotterten Forstweg im Schönmünztal ist die Lichtung mit Wiese, Hütte und Licht ein echter Lichtblick im wahrsten Sinne des Wortes.

Steht er nicht stolz da? Der Fingerhut.

Der schöne, der eitle, der gefährliche....

Die Holzmaserung der Betterverschalung an einer Hütte am Wegesrand ist beim genauen Hinsehen schon faszinierend - die Natur als Künstler...

Die Nationalparkverwaltung möchte natürlich gerne wissen, wie stark die Wege frequentiert sind und zieht dann hoffentlich nicht den Schluß, dass wenn es nicht so viele Wanderer sind, es ja auch nicht sausmacht den Weg schließen - denn das ist das eigentlich reizvolle an der Tour: dass einem auf 10 km Wegstrecke im Schönmünztal kein Mensch begegnet und der Wanderer mit sich und der Natur eins ist. Wenn man so viel redet wie der Wanderkoch im echten Leben - dann ist so eine kurze Auszeit auch mal gut und wichtig.

strahlende Lichtpunkte - da sieht man mal, wie sehr sich die Pflanzen mit ihren Blüten ins Zeug legen, um farblich attraktiv für Insekten zu werden. Und die Einflugschneise in die Blüte hinein, wird auch noch farblich durch die Punkte betont ....

und so lassen wir die Farben einfach wirken

versteckt und gut geschützt - wer nicht von uns wünscht sich doch manchmal schützende Planken neben sich, eine Kuhle in der man ausharren kann bis die Stürme des Lebens vorbeigezogen....

Ast - Flechte - Farn

= braun - grau - grün

..und wenn Licht auf den Boden kommt, dann ist es an der Stelle voller Leben.

...wie im Urwald. An einem Ahornbaum fand der Wanderkoch die doch recht seltene Flechte: "Die echte Lungenflechte".

Eine echte Rarität im Nationalpark un dein Anzeiger für ein gut intaktes Ökosystem. Jeden Monat beschreibt der Mykologe Flavius Poppa, Mitarbeiter des Nationalparks Schwarzwald, einen "Pilz des Monats" und da ja Flechten zu einem Teil Pilz sind, aber der geneigte Leser mag selber beim Pilzspezialisten nachlesen: www.nationalpark-schwarzwald.de/nc/aktuelles-news/details/pilz-des-monats-juni-die-echte-lungenflechte/

 

"Lichtdusche im Blätterwald"

..nun lassen Sie den Wanderkoch doch auch mal experimentell fotografieren bzw. Bilder bearbeiten. Irgendwie auch spannend, wenn der Betrachter mit seiner Phantasie die Pixelpunkte zum Gesamtbild formt.

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